Mittwoch, 16. Dezember 2009

So sieht Schnee aus

Habe aus gegebenem Anlass meine Fotoarchiv durchsucht und präsentiere nun mein liebstes Schneefoto! Aufgenommen im März dieses Jahres in der Nähe von Nowosibirsk.



Anderthalb Meter Schnee so weit das Auge reicht! Lieber deutscher Schnee, lass Dir das ein Vorbild sein. Vielleicht bei der nächsten Klimaverschiebung?

Rammstein - zu heiß für Moskau

Wie Interfax am Montag und die dpa heute schreibt, sieht es nicht gut aus für alle Rammstein-Fans in Russland. Das für Frühjahr geplante Konzert könnte nicht stattfinden - aus Sicherheitsgründen. Nach dem Brand in einem Nachtclub in Perm Anfang Dezember, bei dem fast 150 Menschen starben, wurden Feuershows in geschlossenen Räumen prinzipiell verboten. Ohne ihre flammenden Effekte will die Berliner Band aber nicht auftreten. Jetzt prüft die Moskauer Stadtregierung den Fall einer Sondergenehmigung.

Angetäuscht

Und da war er kurz: der Schnee, in Berlin. Heute morgen Hörer-Anrufe bei Radio1, wildes Flockentreiben überrollt von Westen die Stadt. Sogar einen Schneepflug hab ich mittags in Tempelhof gesehen - nur keinen richtigen Schnee. Schnee, der den Stadtschmutz abdeckt, Schnee, der den Verkehr entschleunigt und die Lautstärke dämpft. Nichts übriggeblieben. Der Schnee hat mich um meinen Spaß betrogen. Kalte Luft vor blaugrauem Himmel.

Unterdessen in Moskau: Livecam mit Blick auf die Moskwa

Mittwoch, 14. Oktober 2009

10 Dinge, die ich an Moskau vermisse

1. Das Gefühl, jeden Tag und jederzeit etwas zu erleben, von dem ich sagen würde: "Das glaubt mir zu Hause niemand".
2. High-heels und Mini-skirts im Winter.
3. Meine WG, meinen Heimathafen.
4. Partys, bei denen es kein morgen gibt.
5. Erst morgens zu entscheiden, ob man lieber im Büro oder zu Hause arbeitet heute.
6. Schwarztaxi fahren.
7. Das Weltstadthafte.
8. Das Kollektiv.
9. Maßloses Essen und Trinken.
10. Den Schnee, den Schnee und immer wieder den Schnee.


Samstag, 5. September 2009

Kartoffeljammer

Gäbe es ein klein wenig Gerechtigkeit auf der Welt, dann stünde in Berlin mindesten ein Kroschka Kartoschka-Laden. Schon in meiner ersten Woche zurück in der Heimat fehlt mir mein Hauptnahrungsmittel des vergangenen Jahres: die mit Butter, Käse, Krabbenfleisch und Pilz-Gurken-Salat gefüllte Kartoffel im Alusilber-Kleid. In der Mittagspause, nach der Arbeit, mitten in der Nacht - fast überall und jederzeit kann man in Moskau einen Kartoffelsnack genießen. In Berlin vermiss ich den genauso wie damals das portugiesische Salami-Croissant-Baguette als ich von Hamburg in die Hauptstadt zog.



Wie kann es sein, dass Europas kosmopolitischste Metropole kulinarisch nicht das bieten kann, was man aus aller Welt gewohnt ist? Leben hier nicht zehntausende Russen? Kann es denen wirklich egal sein, dass sie auf ihr Lieblingsfastfood verzichten sollen? Haben sie hier nicht russiches Kino, russisches Theater, russische Clubs, russische Restaurants? Warum hat es ausgrechnet die Kartoffel nicht über die deutsche Landesgrenze geschafft?

Ich drücke hiermit mein tiefes Bedauern über diesen Umstand aus.

Dienstag, 1. September 2009

Berlin - du bist so wunderbar?

Meine liebe Wahlheimat, ein Jahr habe ich geträumt von dir. Deinen Straßen, Deinen Menschen. Jetzt bin ich wieder da, aber Du hast Dich verändert. Meine Untermieterin hat mir einen fettigen Staubfilm hinterlassen, in meiner Straße und meinem Center gibt es 50% andere Läden, ich weiß nicht mehr, wo ich etwas kaufen kann und was vielleicht noch schwerer wiegt: ich weiß nicht wovon. Mein potenzieller Arbeitgeber lässt mich im Stich und nicht zu letzt auch mein sogenannter Lebensabschnittsgefährte.



Es sind die kleinen Dinge im Leben, die das Leben in Moskau oft anstrengend machen. Der Weg zur Arbeit, eine Stunde durch die knackvolle Metro; das Unverständnis darüber, heute nicht genau dort eine Flasche Wasser kaufen zu können, wo man es gestern tat; die Menschen, die man nicht versteht, wenn sie sich keine Mühe geben bei der Verständigung.

Und jetzt gibt es den S-Bahn-Clash. Nie hätte ich gedacht, dass die Berliner Ringbahn die Moskauer Ringlinie an Menschenmengen in den Schatten stellen könnte. Oder ich recherchieren muss, um im Prenzlauer Berg eine Küchenwaage zu kaufen. Und das Beste ist: verstehen kann man hier auch keinen mehr. Auf den Straßen im Kiez hört man eher Polnisch, Russisch, Französisch und Englisch.

Irgendwie hatte ich mir das alles anders vorgestellt.